Flurina, Lars und Lea an der WUSOC
Nach der vielseitig bedauerten Absage der Winteruniversiade im Dezember, bietet sich den studierenden Ski-OL Läuferinnen mit der WUSOC in Jachymov (im Nordwesten Tschechiens) nun doch noch die Möglichkeit, sich an einem Hochschulanlass auf internationalem Niveau zu messen. Neben neun weiteren Athleten werden Flurina (ZHAW), Lars (ETHZ) und Lea (PHZ) die Schweizer Farben vertreten. Auf dem Programm stehen ein Massenstartrennen, ein Sprint mit anschliessender Verfolgung und eine Sprintstaffel. Wenn gleich die Schweizer mit dem tschechischen Gelände nicht besonders vertraut sind, so kommt ihnen die Topografie doch mehr entgegen als den Nordländerinnen: Grosse Höhenunterschiede innerhalb enger Räume ergeben steile Anstiege und Abfahrten. Und wenn das Spurnetz ähnlich aussieht, wie bei früheren Rennen in diesem Gebiet, werden die Athleten häufig auf breiten Langlaufloipen unterwegs sein, wie sie es sich aus der Schweiz gewöhnt sind. Insgesamt halten sich die Veranstalter aber eher bedeckt was das Gelände und die Erwartungen daran betrifft, weshalb es abzuwarten gilt, wie sich die tschechischen Wälder in der Wettkampfwoche präsentieren werden. Auch die Schneesituation spielt dabei eine Rolle.
Unsere drei Wombats haben dabei ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Für Flurina wird es der erste internationale Einsatz nach einigen schwierigen Jahren werden und auch diesen Herbst war die Vorbereitung alles andere als optimal. Nach einem Handknochenbruch im August konnte sie wieder einmal nur reduziert trainieren und kämpfte immer wieder mit Fragen nach Sinn und Unsinn, die durch die fortwährende Verletzungsserie ausgelöst wurden. Für sie gilt es deshalb, das beste aus der Situation zu machen und in erster Linie die unvergleichliche Atmosphäre aufzusaugen, die an internationalen Anlässen herrscht. Die Erfahrungen, die sie hier machen wird, werden wichtige Motivationsstützen für die Zukunft sein.
Lars konnte in den letzten zwei Jahren die Lücke zur Schweizer Elite schliessen und ist nun Teil der dichten erweiterten Spitze. Auf internationaler Ebene schlug dieser Fortschritt bis anhin noch nicht in gleichem Mass zu Buche. An den Europameisterschaften in Bulgarien sprangen beispielsweise die Ränge 32 (Sprint), 48 (Middle) und 38 (Long) heraus. Für ihn wird es in Tschechien deshalb darum gehen, von dem ausgedünnten Feld (es stehen ja nur Studierende bis 25 am Start) zu profitieren und die Top-20 anzustreben, um im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Finnland positives Momentum zu generieren.
Lea hat mit Sicherheit das grösste Potenzial, ein Spitzenresultat zu erzielen. Trotz einer gewissen Diffusität im Training und einigen persönlichen Fragezeichen im Vorfeld steht sie zusammen mit Eliane Deininger an der Spitze des jungen Schweizer Frauenteams. Was dieser Umstand in Tschechien wert sein wird, muss sich zeigen. Wenn sie entspannt an ihre Aufgaben herantritt und das Ski-OL Fest geniesst, das die WUSOC werden wird, stehen die Chancen gut, dass sie ganz nebenbei ein Diplom mitnimmt.
Resultate und alles was dazugehört finden sich hier: https://wusoc2022.cz/
Grattis med urvalet och heja!