Högtid im Engadin
Vor den besinnlichen Weihnachtstagen im frischen Schnee weiter an den physischen Grundlagen arbeiten und einfach Spass haben war das Motto.

Dieses Motto setzten dann die ersten nach einer frühen Anreise am Samstagmorgen auch gleich im frischgefallenen Schnee um, wobei die kaum präparierten Loipen den Spassfaktor bei einigen etwas einschränkte. Andere und so auch ich genossen den Samstag noch bei schönem Wetter im Unterland und absolvierten von Eglisau aus mehr oder weniger parallel zum Rhein einen wunderbaren Longjog via Küssaburg direkt zum Thermalbad in Bad Zurzach. Dort kam dann anschliessend selbstverständlich auch die Erholung nicht zu kurz. Bis am späten Abend erreichten dann alle acht Teilnehmer die von Katrin Widmer zur Verfügung gestellte Unterkunft in Chamues-ch.
Am Sonntag ging es dann für alle mit Skating-Skis auf die Loipe in Richtung Stazerwald. Die Gruppengrösse nahm dann aber doch überraschend schnell ab, ein Grossteil erreichte die Loipe im Stazerwald dennoch und genoss die wunderbare Umgebung. Die Hälfte der Übriggebliebenen beschloss dann aber doch auch sich noch etwas zu schonen und einen Teil der Rückreise mit dem Zug zu bewältigen. Zum Mittagessen trafen sich dann auf jeden Fall alle wieder in der Unterkunft und stärkten sich mit Pasta. Am Nachmittag machten sich einige noch mit den Klassisch-Skis auf für eine zweite Einheit, die dann je nach Belieben zwischen einer halben und einer ganzen Stunde dauerte. Aufgrund von stärkerem Schneefall wurde dieses Training dann aber schnell einmal wieder ähnlich streng wie jenes tags zuvor. Nicht unerwähnt bleiben soll hier natürlich die dritte Einheit zweier Wombats, die am frühen Abend dann noch für 20 Minuten die Joggingschuhe auspackten, chapeau! Den Abend liessen wir dann mit selbstgemachter Pizza, ein paar Runden Tichu (chinesisch angehauchtes Kartenspiel) und einer Portion Schoggimousse abgerundet.

Am Montagmorgen gab es aufgrund der angeblich geänderten Loipensituation eine kurze Umplanung. Anstatt mit dem Zug nach Pontresina zu fahren und das Val Roseg mit klassischen Langlaufskis zu geniessen, ging es auf die Loipe das Tal hinunter in Richtung Zernez. Die erste Hälfte bis auf die Höhe von S-Chanf ging das ganz gut und wir trafen vorzügliche Bedingungen an. Doch auf den zweiten gut 10 Kilometern hatte es auf der Loipe stets zwischen fünf und teilweise fast fünfzehn Zentimeter Neuschnee. Wer das schon einmal erlebt hat weiss, das kann schon etwas mühsam sein, den bergauf muss man die Beine stets höher lupfen, das Gleiten ist stark eingeschränkt und wo man sonst vielleicht bergab mal etwas laufen lassen kann, bleibt man fast stehen. Aber die tiefverschneiten Bäume, das Trainieren in der Gruppe und Ziele für die kommende Saison vor Augen machten diesen Umstand zunichte und so erreichten wir in Zernez dennoch die geplante Zugverbindung. Nach einer Stärkung zum Mittagessen ging es dann für einige bereits auf den Nachhauseweg oder die Weiterreise. Glücklicherweise blieben aber noch vier Tapfere übrig, was ideal für eine nächste Tichu-Runde reichte. Um Punkt vier Uhr Nachmittags machten sich dann die einen zwei auf den Weg zum Einkaufen und die anderen beiden mit den Laufschuhen auf, den 30er-Zone-Blitzer herauszufordern und die Beine etwas zu vertreten. Die angezeigten 38 km/h mussten wir dann aber doch als Messfehler anerkennen und so blieb unser Bestwert mit 29 km/h im erlaubten Bereich. Nachdem wir uns mit Milchreis und selbstgebackenem Kuchen gestärkt hatten und den Kopf mit Spielen noch etwas beansprucht hatten, ging es dann bereits wieder ins Bett.
Wieder mehr oder weniger erholt machten sich dann am Dienstagmorgen die letzten drei im Engadin verbliebenen Wombats auf den Weg das für gestern geplante Programm nachzuholen. So reisten wir mit dem Zug nach Pontresina um von dort aus um Punkt neun Uhr das wunderbar präparierte Val Roseg in Angriff zu nehmen. Nach einem Zwischenstopp bei der Vogel-(und Eichhörnchen-)Fütterungsstelle bestaunten wir die imposante Aussicht beim hintersten Punkt der Loipe und mussten feststellen, dass vom früheren Gletscher endgültig kaum mehr etwas übrig ist. Mit dieser letzten Einheit ging dann auch dieser Högtid zu Ende und alle gehen in ihrer Wintervorbereitung wieder ihren eigenen Weg.
Ich wünsche an dieser Stelle allen frohe Weihnachten und dann bald einmal einen guten Rutsch ins 2020.
Zum Schluss gilt es noch den Dank an Katrin Widmer zu richten, die uns für diesen Högtid Kost und Logis sponserte. Vielen lieben Dank für diese Unterstützung!