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Högtid im Toggenburg


Die Webcams auf der Alp Selamatt zeigten am Freitagabend im Hinblick auf die Skisaison zwar durchaus optimistisch stimmende, jedoch eindeutig auf ein Ende der Ol-Saison weisende Bilder: Das ganze Gelände war von einer frischen Schneedecke bedeckt. Unter der weissen Pracht lagen auch die Strassen begraben, über die wir ins Laufgebiet fahren wollten. Das allein jedoch wäre noch kein Hinderungsgrund gewesen, waren doch die Schneeketten extra für dieses Wochenende entstaubt und in den Kofferraum geladen worden, doch leider war jede einzelne Strasse, die uns dem Laufgebiet näher hätte bringen können, durch ein Fahrverbot für Menschen mit wenig krimineller Energie wie uns unpassierbar gemacht worden. Davon wollten wir uns aber nicht abhalten lassen, die Alp Selamatt zu geniessen und so machten wir uns zu Fuss auf zum Start. Andrin von der Talsohle aus und der Rest vom ersten Fahrverbot ein paar Höhenmeter weiter oben. Der anfängliche Groll darüber, dass das Training etwas anstrengender ausfallen würdeals erwartet, verflog jedoch, sobald wir realisierten, was für eine Bilderbuch-Winterlandschaft uns erwartete. An verschneiten Tannen vorbei, über schneebedeckte Wiesen und diverse Klangwegposten testend, joggten wir zum Start. Das Training starteten wir dann weit hinter dem Zeitplan und mit vorbelasteten Beinen nach einer Stunde Laufen im Winterwunderland.

Nachdem wir uns, je nach Zustand der Beine und des Kopfes, die ganze oder auch nur Teile von Jonas’ Bahn zu Gemüte geführt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Andrin und Florian zum Auto, die anderen direkt zurück zur Selamattbahn-Talstation. Nach kurzer Zwischenverpflegung – es galt, einen guten Mittelweg zu finden zwischen alle der 50 Schoggistängeli essen, die wir im Coop Wattwil gekauft hatten, und noch nicht pappsatt zu sein, damit die Gerstensuppe noch Platz hatte – nahmen wir das letzte Stück Weg bis zum Haus unter die Räder. Dort angekommen, assen wir die von Jonas und Florians Grossmutter gekochte Gerstensuppe, erkundeten das raumtechnisch imposante aber leider für einige Teilnehmer unseres Trainingswochenendes mit zu wenig Raumhöhe ausgestatte Haus und starteten das Krafttraining. Nachdem wir dieses, zeitweise mit mehr und zeitweise mit weniger Konzentration abgeschlossen hatten, war es Zeit, Omeletten zu backen und Tichu zu spielen. Diskussionen über etwaige Attacken des zeitweise ebenfalls das Haus bewohnenden Marders rundeten den Abend dann ab und für die nächsten Stunden beschäftigten sich alle mit Kofpkissenhorchen.

Am nächsten Morgen genossen wir ein ausgiebiges Frühstück, bevor dann Lars und Andrin Wey auch zu uns stiessen und wir den am Vorabend geplanten Longjogg auf die Hochalp antraten. Nachdem die anfänglichen Navigationsschwierigkeiten auf den zahlreichen Feldwegen des Toggenburgs, die allesamt in Sackgassen zu enden schienen, überwunden waren, genossen wir den Schnee auf der Hochalp mit Schneeballschlachten und rasantem Downhill-Laufen.

Schon bald auf dem Heimweg aber lag kein Schnee mehr, der Winter war, mit abnehmender Höhe über Meer, wieder dem Herbst gewichen. Lars und Florian lernten das in schmerzlicher Weise, dann nämlich, als sie hintereinander, einer nach dem anderen auf genau demselben schlammigen Hang ausrutschten und ihre bis dahin zwar vom Schnee nassen, nicht aber dreckigen Hosen mit einer Portion Dreck verschönerten. Bald danach jedoch war nur noch der kurze Anstieg aus der Talsohle zurück zum Haus zu überwinden, wo eine warme Dusche und eine vom daheim gebliebenen Jonas zubereitete Kürbissuppe lockte. Anschliessend beseitigten wir unsere Spuren im Haus derart gründlich, dass Ernst, der Grossvater von Jonas und Florian meinte, so aufgeräumt sei die Küche schon lange nicht mehr gewesen, und traten dann den Heimweg an.


Vielen lieben Dank an Ernst und Yvonne, dass wir in ihrem Haus ein wunderschönes Wochenende haben verbringen dürfen.

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